Unser Sohn und seine Frau hatten den Wunsch zu Ihrer Hochzeitsfeier nicht mit den üblichen "Proll Limousinen" chauffiert zu werden,
sondern selbst aktiv bei ihren Gästen vor zu fahren.
So kam die Anfrage, ob das mit unserem 911er möglich wäre.
Da die Feier aber nicht heimatnah stattfand, sondern ca. 130km entfernt im Schloss Ebrach bei Ulm,
wurde ein kurzer Ablaufplan geschmiedet:
Abholen des Bräutigams mit Freunden vom Weißwurstfrühstück in Odelzhausen, anschließend die Fahrt nach
Burgau um die Braut aus dem Haus der Eltern abzuholen, dann weiter zum Schloss. Dort wartet schon der
Fotograf für die offiziellen Hochzeitsfotos.
Soweit, so gut. Dann kam das große ABER von Angelika. Wenn das Paar zu lange im 911er sitzt "stinkt"
das Kleid und der Anzug den ganzen Abend nach altem Auto. Mein Einwand dass das Auto nicht stinkt,
sondern nach einer Melange aus verbranntem Öl und altem Leder und Zeitgeist riecht kam in diesen Moment
nicht zum Zug.
Am Samstag, den 3.Oktober ging's dann endlich los. Mit 2 Autos, dem 911er und unseren Wohnmobil als
mobile Kleiderkammer und Requisitenkammer für die Feier.
Bräutigam abholen in zivil. Im Konvoi die A8 bis Ausfahrt Burgau. Dort erster technischer Halt.
Bräutigam und Trauzeuge schmeißen sich in Schale und am 911er wird der Blumenschmuck angebracht.
Die beiden fahren zur Braut, mussten sich aber den Weg erst mal frei kaufen. Da half auch der 911er
nicht für eine freie Fahrt.
Nach einer kurzen Feier mit Freunden und Nachbarn, mit einen Tänzchen auf der Straße, der nächste
Fahrerwechsel.
Blumenschmuck wieder runter ( war leider nicht Autobahn tauglich), Brautpaar wechselt in eine
"Proll-Limo" und dann im Konvoi zur Foto-Session. Nach vielen Wirrungen und Irrungen des Navis inkl.
Stau kommen wir verspätet beim schon nervös wartenden Fotografen an.
Brautpaar da - Fotograf da - Auto da- Blumenschmuck fehlt - liegt im WoMo - das ist nicht da :-(
Nach kurzer Wartezeit und einigen Telefonaten, kam Angelika mit dem WoMo und dem Blumenschmuck.
Wir überließen das Brautpaar und Auto dem Fotografen. Für uns hieß es ab ins nahegelegene Hotel einchecken,
umziehen und zurück ins Schloss.
Dort warteten wir dann zusammen mit allen Gästen auf das Eintreffen des Paares. Die ließen sich aber
ganz schön Zeit. Als ich schon von Weiten das heisere Bellen des Boxerherzes hörte ging ein leichtes
Grummeln durch die Gäste was da wohl kommen könnte.
Unter Applaus fuhr das Brautpaar bei seinen Gästen vor. Einen 911er hatten wohl die Wenigsten als
Hochzeitskutsche erwartet. Ich hätte zumindest einen 360° Powerslide erwartet :-)
Der Glanz der Braut überstrahlte aber bei Weitem den Lack des 911ers. Aber dennoch ließen es sich
einige Gäste nicht nehmen, ein Selfie oder Foto mit dem 911er zu machen.
Die etwas lange Wartezeit auf das Paar hatte nach den Blick auf den KM-Stand eine ganz einfache
Erklärung: Sie drehten noch eine kleine Runde durch die schwäbische Provinz.
Und keiner hat's gemerkt oder gar gerochen. Denn wie ich schon sagte, ein Urelfer duftet und stinkt nicht.
Luftgekühlte Grüsse,
Manfred und Angelika