elferclassix Grande Route 2012


Ort & Zeit: französische Seealpen, 27.4.-02.05.2012


10 Jahre 11er im Blut oder 10 Jahre "unclubbed"


Wie die Zeit vergeht - kaum haben wir zum 5-jährigen Jubiläum die Dolomiten gerockt, ist es nun an der Zeit bereits das 10-jährige Bestehen unserer elferclassix Gemeinschaft gebührend zu feiern. Ein Leben für und mit den Urelfern. Und erneut zeigt sich, dass es sich um eine lebendige IG handelt, bei der jeder Enthusiast gerne einen freiwilligen Beitrag zum Gelingen einbringt. So konnte diesmal, dem Anlass entsprechend, eine 6-tägige Tour in die französischen Seealpen angegangen werden - die "Grande Route 2012".


Ziel war es, auf den Spuren der legendären Rallyes "San Remo" und "Histo Monte" Wertungsprüfungen, Streckenabschnitte oder markante Stellen abzufahren. Durchaus mit dem Ehrgeiz eines straffen Zeit- und Streckenplans, um so auch etwas Rallyefieber aufkommen zu lassen. Diese Herausforderung in 6 Tagen 2500km unter die Räder zu nehmen, nahmen 14 11er und 22 Fahrer und Beifahrer an. Es sollte sich zeigen, dass wir uns hin und wieder nahe an der Belastungsgrenze bewegten. Aber nur so lässt sich erahnen, was Rallyeteilnehmer und ihre Fahrzeuge für Strapazen auf sich nehmen. Hat man es aber geschafft - ist der eigene Körper mit Glückshormonen geflutet und unsere 11er von jeglichen Ablagerungen freigeblasen und ausgiebig "eingefahren".


elferclassix Grande Route 2012

Freitag, 27.04.12 - Frankreisch wir kommen (530 km):

Es war angerichtet: die Tour organisiert, die Hotels gebucht und die Urelfer startklar. Sogar Jörgs Winterprojekt (kleine Roststelle am Schweller beseitigen, entpuppte sich als Großbaustelle) wurde noch auf die allerletzte Minute fertig. Selbst das Wetter zeigte sich von der allerbesten Seite. Tja, wenn 11er-Engel reisen. Vermutlich war wohl auch ein Bengel dazwischen, denn das Wetter hatte noch einige Kapriolen bereit.


Los ging's an der A95 nach Garmisch-Partenkirchen und weiter über Landeck Richtung St. Moritz. Ein elektrischer Defekt an Martins neuem 11er Kabelbaum bremste uns etwas ein. Aber so lernten wir auch die örtliche Oldtimerszene kennen. Hut ab vor so viel engagierter schweizer Hilfsbereitschaft.


Etwas verspätet wurden die ersten Serpentinen am Malojapass (1815m) angegangen und Richtung Comer See dem südlichen Dolce Vita entspannt entgegen geröhrt. Um Mailand herum wurden wir noch vom Freitagnachmittagsverkehr etwas entschleunigt. Dem ersten Etappenziel so nah, konnte uns nichts mehr aufhalten. Bei Novi Ligure wurden wir in einem Weingut Agriturismo bereits erwartet. Kurz die 11er gecheckt und dann den Genüssen der selbsterzeugten Produkte in all seiner Vielfalt hingegeben.


Zugspitze Malojapass Malojapass Novi Ligure Novi Ligure

Samstag, 28.04.12 - Casino Royal (350 km):

Der Abschied viel schwer, aber der Zeitplan und die kommenden Highlights drängten zur Weiterfahrt. Leider mussten wir uns auf dem (Autobahn)weg Richtung Monaco mit erhöhtem Verkehrsaufkommen vorübergehend plagen, bevor wir uns der ersten San Remo Sonderprüfung näherten. Die Auffahrt nach San Romolo war schon mal sehr beeindruckend und zeigte uns, was in den kommenden Tagen noch auf uns zukommen sollte. Doch zuerst mussten wir uns im Ristorante D'Alva, den Rallyeteilnemern gleich, für die anstehenden Kurven stärken. In diesem Lokal hatten sich schon viele Berühmtheiten verewigt - jetzt auch wir.


Den ersten Gummi auf dem Asphalt zurückgelassen, drängte es uns weiter nach Monaco. Im Abendlicht der sinkenden Sonne, kurbelten wir uns durch die F1-Rennstrecke. Einige von uns wissen jetzt auch, wo man die brandneue VIP-Vignette für das Zentrum von Monaco erwerben kann - nämlich bei der örtlichen Polizei. Verbotenes Überholen im Tunnel auf der F1-Strecke kosten extra.


Leider muckte auch wieder Martins Kabelbaum. Diesmal jedoch zwang er ihn zur Aufgabe. Damit wurde erneut belegt: "Don't change a running system". Die Bedienungen an der nahen Hafenbar hatten bei diesem Anblick Mitleid und spendierten zur Aufmunterung Cocktails. Das Leben hat doch oftmals zwei Seiten zu bieten. Und am Hafen von Monaco abgeschleppt zu werden, können nicht viele nachweisen.


Weiter über die Corsette von Nizza der Abendsonne entgegen erreichten wir leicht verspätet unser Charmehotel in Mougin. Wenn die 11er gut versorgt sind und der eigene Körper mit angenehmen Köstlichkeiten der französischen Küche wieder zu Kräften kommt, können die Nächte auch mal etwas länger werden.


San Romolo San Romolo Monaco Monaco Monaco
Monaco Monaco Monaco Monaco Mougin


Sonntag, 29.4.12 - das Echo der Täler (280 km):

Ein neuer Morgen mit Kummer und Sorgen - zumindest für mich. Das Getriebe meines 11ers zickte zunehmend, sodass ich von weiteren Fahrten erstmal absah, um möglichst noch auf eigenen Rädern nach Hause zu kommen - es sollte mir gelingen! Für alle anderen hieß es aufsatteln und neuen Abenteuern entgegen. Die Spielwiese französische Seealpen erwartete uns. Col de Ferrier (1039m), Col de la Sine (1080m), Col de Bleine (1439m), Col de Pinpinier (1130m) und Col de Buis (1199m) um nur einige zu nennen, sowie die einzigartige Szenerie um Aiglun oder die Route D911 oder Route Napolèon beeindruckten uns zutiefst. Atemberaubende Streckenabschnitte, in Stein gemeisselte Pfade und unwirkliche Felsformationen zogen wie im Film an uns vorbei. Auch wenn die nackten Höhenangaben für uns Alpenländer nicht zwingend beeindruckend sind, so ist man doch in einer faszinierenden Bergwelt unterwegs. Und immer nahe zum Meer. Das hat was!


Porschefahrer, was willst du mehr? Ich glaube, heute waren wir dem 11er-Himmel schon sehr nah. Und da wir eine Kurve und noch eine Kurve und noch eine Kurve mitnehmen mussten, kamen wir leicht verspätet in unser Hotel zurück. Aber mit Lässigkeit und Esprit der sonnenverwöhnten Cot d'Azur zauberte unsere Gastgeberin ganz spontan ein mehrgängiges Menü, sodass wir seelig, zufrieden und träumend in unsere Betten fielen.


Fundstück on the road on the road on the road Aiglun
on the road D911 on the road on the road Mougin


Montag, 30.4.12 - der Tag der langen Messer (250 km):

Was für ein Morgen? Die Sonne der vergangenen Tage war verschwunden und heftigen Regenschauern gewichen. Kaum zu glauben, dass es hier in diesen Mengen regnen konnte. Wir waren doch im Süden. Trotzdem liesen wir uns die Laune nicht verderben und starteten unsere 11er. Und wir sollten belohnt werden. Kaum von der Küste entfernt, lies der Regen nach und wir bewegten uns lediglich noch in Feuchtgebieten. Col de la Porte (1060m), Col St-Roch (990m), Col de l'Orme (1000m), Col de Braus (1002m) und COL DE TURINI (1604m) - das Highlight des Tages. Serpentienen und eine Straßenführung wie nicht von dieser Welt. Man fährt und fährt und denkt man kommt im Himmel an. Hier wurden und werden immer noch Rallyes gefahren - "die Nacht der langen Messer" war wohl die berühmteste Wertungsprüfung der Rallye Monte Carlo. Und wie sagt Marc auf solchen nicht endend wollenden Straßen immer gerne: "heute bin ich in den Flow gekommen". Und der Flow hat diesmal laaaange angehalten, denn wir haben ihn jetzt auch bezwungen - den Col de Turini.


Auf der Passhöhe mussten wir dieses Erlebnis erst verdauen - im Restaurant "Des Trois Vallee" hinterliesen wir unsere Spuren, wie die einstigen Rallyehelden.


Auf dem Rückweg nach Mougin legten wir noch einen kleinen Zwischenstopp in Cannes ein, um die Nähe zur Küste zu dokumentieren. Das hätten wir gerne bei schönerem Wetter gemacht. Leider kann man nicht alles haben.


Um den Abschied von unserer französischen Spielwiese leichter zu verdauen, gönnten wir uns am letzten Abend in Frankreich ein exklusives Gourment-Menü in einer alten Mühle in der Altstadt von Mougin. Dieses wunderbare Geschmackserlebnis der französischen Küche mit all ihren Facetten krönte unsere Tage in den Seealpen.


on the road on the road on the road Col de Turini Col de Turini
on the road on the road on the road on the road Cannes


Dienstag, 1.5.12 - wir rocken die Carrera Bahn (460 km):

Leider bedeutet diese Küstenregion Frankreichs für uns Münchner einen Anfahrtsweg von ca. 1000km. Und diese Distanz muss überwunden werden. Heute wurde also der Rückweg angetreten. Nachdem sich das Regenwetter nicht wirklich entspannte, möchte ich kaum Worte über den Tag auf der Bahn verlieren. Manchmal muss man auch den Mut zur Lücke haben ...


Damit das Kilometerabspulen einigermaßen erträglich war, hatten wir einen Zwischenstopp am Gardasee eingeplant. Hier landeten wir einen Volltreffer. Ein herrschaftliches Agriturismo empfing uns mit offenen Armen und einer Vielzahl kulinarischen Genüßen. So muß es wohl im Schlaraffenland sein. Ein gelungener und würdiger Grande Route Abschiedsabend, der mit einem Stuhlkreis im Kaminzimmer sein weinseeliges Ende fand. Mehr sog i ned ...


Gardasee Gardasee Gardasee Gardasee Gardasee


Mittwoch, 2.5.12 - wieda dahoam (410 km):

Noch Müde von der kurzen Nacht formierten sich kleine Gruppen, die in verschiedenen Himmelsrichtungen ihr Ziel - München - anvisierten und hoffentlich auch fanden.


Ich gönnte mir mit Monika und meinem Elfer noch zwei zusätzliche Tage am Gardasee. Die vielen Eindrücke sollten noch in angenehm entspannter Atmosphäre und einem Gläschen Wein verarbeitet werden.


Trotz verloren gegangenem 1. Gang (wenn ich nur wüßte, wo in Italien er abhanden kam) rockten auch wir mit unserem alten Brummbär nach Hause. Wäre ja noch schöner, wenn er uns im Stich gelassen hätte. Irgendwie hat er uns noch immer nach Hause gebracht. Altes Eisen hällt zusammen und geht nicht so schnell kaputt ...


Auch wenn wir diesmal mit kleinen Schwierigkeiten in die Tour starteten, so nahmen wir an den folgenden Tagen volle Fahrt auf. Dank euch und eurem Teamgeist wurde die Grande Route zu einem beeindruckenden Erlebnis, dass sich fest in meine Gehirnwindungen eingebrannt hat. Lasst uns weiter gemeinsam die Straßen mit unseren Elfern rocken!



elferclassix Grande Route 2012

Luftgekühlte Boxergrüße von der Reiseleitung und dem Org-Team,
Franz, Marc, Bäda, Thomas, Markus



elferclassix Grande Route 2012 Zudem bedanken wir uns bei:
Thomas, der uns auch innerlich mit Wasser versorgte
Markus, der mit seinem Team bewegte Bilder machte
und bei Allen, die Tipps zur Streckenführung und Gastronomie beisteuerten
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