Mittwoch, 17.5.2017 (80 km):
Gegen 7:00 Uhr morgens beginnt ein Grummeln und Brummeln an verschiedenen Orten in Deutschland. Zündschlüssel
werden gedreht und mit beherzten Gasstößen wird ein seidiger Rundlauf unserer Boxermotoren erzielt. 15 elferclassix
starten bei sonnigem Wetter als Sternfahrt Richtung Eifel. Unser Sammelpunkt ist das Wirtshaus Domäne am See in Simmern, wo wir bereits
großflächig und mit einem Gläschen Schampus, eingeladen von der Firma Scherer, begrüßt werden. Noch ist der Eifelgeist weit weg.
Nach großem Hallo schwört sich die Gemeinschaft auf die folgenden Herausforderungen und Gefahren bei Speis und Trank ein.
Denn nur gemeinsam können wir dem Eifelgeist Paroli bieten.
Von Simmern geht es die ersten verwinkelten und kurvenreichen Straßen und Sträßchen Richtung Eifel. Nach der
Überquerung der Mosel nähern wir uns unserem Ziel Schalkenmehren. Unmittelbar neben unserem Michels Wohlfühlhotel liegt eine Maar.
Sollte diese das zuhause des Eifelgeistes sein?
Dies wird am Abend bei vielen geistreichen Gesprächen an der Bar vertieft.
Donnerstag, 18.5.2017 (300 km):
Die Nacht war kurz, der morgen früh. Aber wie heißt es doch: "der frühe Vogel fängt den Geist". Und so
starten wir zu frühen Morgenstunden mit unseren Urelfern Richtung Gerolstein, denn hier liegen die
Quellen des "Wassers mit Stern". In den Abfüllhallen der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG erfahren
wir die Vorzüge dieses Mineralwassers. In atemberaubender Geschwindigkeit werden Flaschen gereinigt,
befüllt und verpackt. Doch hin und wieder fällt eine Flasche aus den Förderbändern - treibt der
Eifelgeist sein Unwesen? Stehen wir schon unter Beobachtung? Hat er schon unsere Spur aufgenommen?
Weiter geht's über kleine, graue Asphaltbänder durch grüne, viele grüne und noch mehr grüne Landschaften.
Es ziehen Orte wie Kerpen, Bad Münstereifel und Wesseling an uns vorüber. Ein letzter Stopp bei der Kaul
GmbH um Porsche Werkstattluft zu schnuppern und Insidergespräche zu führen. Danach weiter nach Köln. Das
Wetter verschlechtert und verdichtet sich bis zu einem intensiven Regenguss. Köln am Rhein versinkt im
Wasser. Wir können uns gerade noch unter der Rodenkirchener Brücke verkriechen und retten uns auf die
Arche Noah "Alte Liebe" zum Mittagsschmaus. Schickt der Eifelgeist dieses Unwetter zur Abschreckung?
Kaloriengestärkt verlassen wir wieder Köln und düsen über Remagen, Ahrweiler, Kempenich und Kesseling
nach Adenau. Diese wunderbare Warm-up-Tour bringt das Öl auf Betriebstemperatur, sodass unsere
Sportgruppe als Vorspeise für das Abendessen die Nordschleife gustieren kann. Dieser Abend im Hotel wird
erneut lange, denn mit vielen geistreichen Gesprächen an der Bar muss der Tag verarbeitet werden.
Freitag, 19.5.2017 (220 km):
Was für ein übles Wetter? Dauergrau mit Dauerregen. Eifelgeist was tust du uns an?! Aber wir lassen uns
nicht unterkriegen. Die Motoren zünden und wir hoffen, dass unser Grollen keine Gewitter auslösen.
Diesmal schlagen wir die Richtung nach Belgien ein - die Rennstrecke Spa Francorchamps soll unser
heutiges Fahrziel sein. Und so begeben wir uns wieder hinein in das nicht enden wollende Grün der Eifel.
Herrliche Alleen, grün bewaldete Tunnel und satte Wiesen ziehen vorüber. Über Weidenbach und Wallersheim
führt uns die Route nach Bütgenbach in Belgien.
Das trostlose Wetter und die Oldtimerveranstaltung Spa Classic verhindern den Zugang zur Rennstrecke.
Alternativ stärken wir uns lieber bei einem ausgedehnten Mittagessen inklusive Fritten im Bütgenbacher
Hof. Während der Rückfahrt stoppen wir bei einer Gulf Tankstelle, um stilecht den Benzingeist in unsere
Tanks zu füllen. Derart gestärkt fährt es sich schwungvoll zurück über Sankt Vith, Pronsfeld, Mürlenbach
und Deudesfeld zum Hotel. Hier warten heute noch weitere Höhepunkte. Denn ein Bus wartet schon auf uns ...
... um uns an die Nürburgring Rennstrecke zu bringen. Während der Nürburgring Backstage Tour bekommen wir
einen Einblick hinter die Kulissen des Nürburgrings. Wir erfahren die historische Bedeutung des Rings in
Wort und Bild, die Teamboxen, den Kontrollraum, das Pressezentrum und einen Weitblick vom Mercedestower
über die Start- und Ziel bis zur Nürburg. Wir tauchen ab in das Renngeschehen von damals und heute.
Natürlich geht das nicht ohne einen abschließenden Besuch in der legendären Pistenklause. Wo einst
berühmte Fahrer und Teams ihre Erfolge oder Misserfolge feierten. Auch wir fühlen uns dieser Vita heute
nahe und inhalieren Rennsportgeist pur.
"Wir rissen die Augen auf. So etwas hatten wir noch nicht erlebt. Mitten in den Eifelbergen lag eine Strecke
mit Steigungen, die dem Motor scharf an die Lungen griffen, aber auch mit unsagbar schönen Ausblicken weit
über das Land, auf Täler und Dörfer." Das waren Rudolf Caracciolas Eindrücke beim ersten Anblick der Nordschleife.
Nach der Rückkehr ins Hotel wird der Abend heute besonders lange aufgrund der vielen geistreichen
Fahrergespräche an der Bar.
Samstag, 20.5.2017 (200 km):
Wetterbesserung. Kein Regen, leichte Bewölkung und blauer Himmel. Eifel - geht doch. Da macht die
Straßenhatz von Schalkenmehren nach Trier über Deudesfeld, Eisenschmitt Wittlich und Schweich doch
gleich viel mehr Spaß. Außer grünen Wiesen und Wäldern sieht man jetzt auch blühende Gärten und Felder.
Kurvengeschlängel, Täler und Anhöhen bis zu den Steillagen der Weinmosel. Und Hollywood ist auch nicht
weit. Eine Rast in Trier beim Blesius Garten ist dringend notwendig. Um den Eifelgeist gnädig zu stimmen
unternehmen wir einen letzten Anlauf - ein Besuch in der Altstadt von Trier mit einem Gebet im Dom. Die
Rückfahrt führt erneut über leere Straßen und beschleunigt Puls und Herz. Orte wie Föhren, Bruch
Minderlittgen Eckfeld und Steiningen fliegen an uns vorbei. Unsere Sportgruppe brennt zum letzten Male
über die Nordschleife und findet schadlos zurück ins Hotel.
Dieser letzte Eifelabend wird lang. Die geistreichen Gespräche finden wieder mal kein Ende. Alle
Forderungen des Eifelgeistes sind erfüllt, sodass wir uns keine Sorgen mehr machen müssen. Obwohl - Jörg
hat wohl eine ganz besondere Beziehung zum Eifelgeist aufgebaut - um Mitternacht erhielt er eine
besondere Erleuchtung. Eifelgeist Spuk?
Sonntag, 21.5.2017:
Alle Elfer noch vor Ort. Keiner verschwand über Nacht in der Maar. Ein gutes Zeichen. Der Eifelgeist
scheint zufrieden und uns fällt der Abschied von der grünen Hölle schwer. Den Begriff "grüne Hölle" prägte
Jackie Stewart "weil es zwischen den vielen Bäumen so idyllisch und so tückisch trügerisch ist".
Wir verlassen die Eifel mit
wunderbaren Erinnerungen. Kein Unfall, keine Panne. Nur einer musste auf der Rückfahrt nach München
anstelle des Eifelgeistes den Gelben Engel bemühen. Das Problem war zu Hause schnell behoben - also kaum
erwähnenswert. Rückblickend fasziniert mich dies immer wieder: 15 elferclassix, 45 Jahre auf dem Buckel,
2500km inklusive Nordschleife - Zuverlässigkeit und Qualität in Bestform! Das waren noch Zeiten!
Luftgekühlte Boxergrüße von der Reiseleitung und dem Org-Team,
Marc, Bäda, Franz
Zudem bedanken wir uns bei unseren guten Geistern:
Karl und Thomas, die unsere komplette Tour mit allem Drum und Dran geplant haben
Thomas, der uns mit Gerolsteiner Mineralwasser versorgte und
Markus, der wie immer einen spitzen Aufkleber entworfen hat