Freitag, 11.5.07 - Anreise (180 km):
Wettervorhersage für Südtirol : meist sonnig, teilweise leicht bewölkt, vereinzelt Schauer möglich, 25°C.
Eintreffen der Teilnehmer im Urthalerhof : gesund, munter und wohlgelaunt.
Unsere Elfer : warmgefahren, knisternd und vibrierend in froher Erwartung.
Unter diesen hervoragenden Voraussetzungen konnte es losgehen ...
Über die ehemalige Bergrennstrecke am Kesselberg ging es vom Kochelsee zum Walchensee hoch und weiter über Mittenwald nach Innsbruck. An der letzten Kehre des Zirler Berges wurde ein kurzer Pitstop eingelegt, bevor sich die
Touri- und Sportgruppe trennten. Während sich die Tourigruppe über die Brennerbundesstraße unter vielfacher Geschwindigkeitskontrolle gemütlich hinter Wohnmobilen, Schwerlastverkehr und Sonntagsfahrern langsam gen Süden
vorarbeitete, mußte die Sportgruppe leider feststellen, daß das Timmelsjoch gesperrt ist. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Schnell war sich die Sportgruppe einig, wenigstens das Kühtai mitzunehmen und über die
Brennerbundesstraße der Tourigruppe zu folgen. Im "Cafe Schrott" wurde aber noch ein Boxenstop eingelegt. Das Kühtai zu dieser Jahreszeit - einsam und verlassen - auch eine interessante Erfahrung. Für 1h wurde diese Ruhe jedoch durch unsere Elfer jäh unterbrochen.
Gegen 19:00 Uhr waren faßt alle gemeldeten elferclassix im Torgglerhof angekommen, was bei den anwesenden Hotelgästen erstmal ordentlich für Aufsehen sorgte. Man stelle sich folgende Situation vor: der
Torgglerhof liegt auf 900m Höhe mit Blick auf Brixen und ist durch eine kleine Passstraße mit etlichen Serpentienen zu erreichen. Die anwesenden Hotelgäste liegen am Pool oder entspannen sich auf der Hotelterasse. Von
Ferne ertönen die ersten Motorengeräusche, erst leise, wieder Ruhe, erneut anschwellendes Gebrülle und dazwischen einige "Knaller" hallen durch das Tal, wieder Ruhe, dann ein immer stärker ansteigendes Röhren das sich zum
Donnergrollen hochschwingt bis der erste Elfer um die letzte Kehre biegt, um sich langsam dem Hotel zu nähern. Erst Einer, dann Zwei, dann Drei .... und plötzlich ist der Innenhof mit Elfern überfüllt. Jetzt steht auch der letzte
Hotelgast beeindruckt am Fenster, auf dem Balkon oder auf der Terasse und beobachtet unser Treiben. Schließlich sieht, hört und fühlt man 13 Urelfer nicht jeden Tag.
Während des gemeinsamen Abendessens und später an der Bar wurden die Ereignisse des Tages aufgearbeitet. Einige Nachzügler trafen noch bis 23:00 Uhr abends ein - darunter Valentin.
Samstag, 12.5.07 - Sella Ronda (200 km)
Um 9:00 Uhr zum "Start your engines" liefen noch einige etwas verschlafen umher, aber beim ersten Anlassen der Motoren schoß wohl genügend Adrenalin durch den Körper um die Augen zu weiten und den Gasfuß zum Zucken zu
bringen. Bis auf Valentin - der war morgens schon einer der Ersten, der sich voller Energie umtrieb und die Abfahrt nicht mehr erwarten konnte. Eine Trennung in verschiedene Gruppen war heute auch nicht geplant.
Allerdings formierte sich während der Nacht in einer konspirativen Sitzung eine kleine Gruppe Aufsässiger zu einer neuen Shoppinggruppe. Sie planten unabhängig von unseren Aktivitäten einen Besuch in der Altstadt von Brixen
unter Hingabe diverser Genüße, eingerahmt durch einen holprigen und unwegsamen Ab- und Aufstieg zum Hotel. Nach dieser sportlichen Aktion war anschließend Wellness im Hotel angesagt. Manche Leute haben aber auch Ideen ?! ts,ts,ts. Für den Rest der Truppe war der Plan jedoch in Stein gemeiselt - heute Stand die "Sella
Ronda" im Roadbook. Los gings von Brixen aus über St. Ulrich zum ....
Passo di Sella (Paß #1)
Passo di Podoi (Paß #2)
Passo di Falzarego (Paß #3 und #4)
Bei Cortina d'Ampezzo legten wir einen Boxenstop im "Ristorante Siesta" ein. Mensch und Maschine mußten mit Energie betankt werden.
Passo di Valparola (Paß #5)
Passo di Gardena (Paß #6)
Aufgrund meiner hervorragenden Beziehungen zu den örtlichen Behörden, wurden speziell für uns die geplanten Passstraßen für den restlichen Verkehr gesperrt. Autsch - stimmt natürlich nicht, aber es war tatsächlich ausser
einigen wenigen Bikern und Radfahrern niemand unterwegs. So machte die Tour natürlich extrem viel Spaß. Dies war wohl eine meiner intensivsten Touren, die ich jemals gefahren bin. Unsere Elfer in dieser bombastischen und
ursprünglichen Felsenkulisse zu sehen war zum niederknien. Hier trafen zwei Urgewalten zusammen - dort das rauhe, grobe und gewaltige Felsmassiv und hier unsere luftgekühlten, filigranen Motoren- und Designurgesteine - eine
äußerst beeindruckende Kombination. Mit jeder Kurve wurde man mehr eins mit dem Boxer und der Gegend, während alle Sinne benötigt wurden, um die vielen Eindrücke in sich aufzunehmen. Am Ende des Tages war der Speicher kurz vor
dem Überlauf und wir dem Schleudertrauma recht nah. Ich sag nur: gefühlte Anzahl an Kurven - tausendundeinmal um die Ecke - Wahnsinn !
Zurück im Hotel, verbreitete sich ein eigentümlicher Duft - eine Mischung aus Schweiß,
verbranntem Öl und Benzin. Hier handelt es sich um die sehr exquisiete Variante eines speziellen Porscheparfüms, das nur Urelferfahrer umgibt. Jaja, den Elfern wurde heute einiges abverlangt, aber ich hatte den
Eindruck, sie haben's in allen Zügen genossen nach dem Motto "Öl muß kochen" oder das "Lüfterrad muß pfeifen". Nur so fühlen sich die Elfer und ihre Fahrer wohl - um nicht zu sagen "sauwohl".
Beim gemeinsamen Abendessen und später an der Bar wurden die Ereignisse des Tages aufgearbeitet. Valentin mußte seine in Wallung geratenen, heißen Gefühle durch mehrfache Einnahme von Eis wieder abkühlen. Dieser Tag hat
wohl bei allen Spuren hinterlassen. Valentin ging müde und zufrieden gegen 24:00 Uhr zu Bett.
Sonntag, 13.5.07 - Rückfahrt (180 km):
Nachdem alle mit einem kräftigen Frühstück den letzten Tag und die letzte Nacht verdaut hatten, sammelte sich die Gruppe zur Heimreise. Valentin hatte natürlich schon längst sein Müsli intus und bereitete seinen Elfer
bereits auf die Fahrt vor. Entspannt ging es zurück über die Brennerbundesstraße nach Innsbruck, weiter über den
Achenpaß zurück nach Dietramszell. Dort wurde von den verbliebenen elferclassix die vergangenen Ereignisse nochmals unter Einnahme von Hopfentee aufgearbeitet.
Valentin war vermutlich inzwischen auch wieder zu Hause bei seiner Familie angekommen. Er war unser jüngster Teilnehmer mit 7 Jahren, sprühte voller Energie und Begeisterung für unsere Porsche und war selbst auf der Sella
Ronda immer gut gelaunt. Und als er während unserer Kurvenhatz einmal einschlief, fixierte Michael (sein Vater) den Kopf mit seiner rechten Hand, während die Linke den Elfer fest im Griff hatte. Hut ab !
Und hier kommt Valentin ...
Besonders bedanken möchten wir uns bei Bäda und Marc, die die Route und das Hotel organisierten und bei allen Teilnehmern, deren Herzlichkeit wir genießen durften.
Dieses Wochenende gehört sicherlich zu den beeindruckendsten, das wir je erleben durften.
Ausserdem waren die Tage pannen- und unfallfrei ! Erstaunlich, wenn man bedenkt, daß die Elfer bereits mehr als 30 Jahre auf dem Buckel haben und wahrlich nicht geschont wurden.
Luftgekühlte Boxergrüße von der Reiseleitung und dem Org-Team,
Franz, Monika, Marc, Bäda