elferclassix Montafonie 2011


Ort & Zeit: Montafon, 14-16.05.2011


Raindrops keep falling on my Porsche


Die etwas frei übersetzte Version des weltberühmten Songs von B.J. Thomas könnte gut als Motto für unsere Ausfahrt herhalten. Besser könnte man es wohl nicht beschreiben. Somit also denkbar schlechte Voraussetzungen für ein geplantes Spaßwochenende. Wenn aber 21 Urelfer und 38 elferclassix eine Symphonie aus Auspuff- und Vergasertrompeten in die Bergwelt blasen, sieht manches anders aus ...


Elferclassix Montafonie 2011

Samstag, 14.05.11 - Anreise (200 km):

Das Frühjahr beschenkte uns heuer mit schönen Tagen und Wochen. Blauer Himmel und angenehme Temperaturen waren an der Tagesordnung. Die Rauchschwaden der Grillfeuer lagen in der Luft. Doch zum Tourstart am Samstag Morgen gegen 9:00Uhr ergoß sich ein erster Regenschauer auf unsere Porschedächer. Leider nicht zum letzten Mal. Das hinderte uns jedoch nicht mit guter Laune und großer Vorfreude die Motoren zu starten und Richtung Allgäu aufzubrechen. Über die A96 ging's bis Buchloe und dann weiter über Kaufbeuern und Marktoberdorf nach Kempten. Eine kaum anspruchsvolle Strecke, aber genau richtig, um die Motoren anzuwärmen.


Kempten und die Firma ABT Motorsport - eine Geschichte mit langer Tradition. Und wir bekamen heute die Möglichkeit einer Werksbesichtigung inklusive -führung. Knisternd stehen unsere Urelfer dekorativ vor den Glasfronten des Firmengebäudes, während wir im Inneren die bewegte und spannende Geschichte von ABT bis zum heutigen Tag erleben durften. Von der vielleicht wenig bekannten Zusammenarbeit mit der Firma Abarth bis zu den aktuellen Anstrengungen in der DTM. Bereichert durch die optischen wie technischen Tuningmöglichkeiten an aktuellen Audimodellen bis hin zum R8 GTS. Um den Körper in der Balance zu halten, gab's neben geistiger Nahrung auch lecker Weißwürste. Somit eine rundum gelungene Veranstaltung, die sich auch in der lokalen Presse wiederfinden wird. Großen Dank an die Firma ABT.


Firma ABT Firma ABT Firma ABT Firma ABT Firma ABT

Die Allgäer Sonne lockte uns wieder in die 11er, um die nächsten Kilometer bis Obermaiselstein in Angriff zu nehmen und den ersten Pass (Riedberghorn 1787m) zu schnuppern. Ein Coffeebreak mit atemberaubendem Bergblick auf das Fellhorn gab uns dazu die nötigen Kräfte.


Balderschwang und Hittisau folgten. So wie der Tag begann, so sollte er auch enden - Regenschauer empfingen uns an unserer "Homebase" in Schwarzenberg im Hotel Hirschen. Ein historischer Gasthof mit Haubenküche. Nachdem zuerst unsere Elfer und dann wir versorgt waren (wie zu alten Postkutschenzeiten), animierte dieses geschichtsträchtige Ambiente zu langen, benzingeschwängerten Gesprächen am lodernden Kaminfeuer.


on the road on the road on the road on the road on the road

Sonntag, 15.5.11 - Montafonie (190 km)

"Raindrops keep falling on my Porsche" - again. Und nicht nur das. Weitere schlechte Nachrichten erreichen uns. Unser geplantes Highlight der Tour, die Silvretta Hochalpenstraße (2037m) ist aufgrund des anhaltend schlechten Wetters weiter gesperrt. Was also tun? Nach kurzer Beratung wird die Planung für diesen Tag verworfen und kurzfristig eine neue Route geplant. Laut Wetterbericht soll es in der Schweiz wesentlich freundlicher sein. Also los! Von Schwarzenberg über das Bödele erreichen wir bei Lustenau die Schweizer Grenze. Die Grenzer freuen sich beim Anblick unserer Elfer und lassen uns ohne Probleme passieren. Und tatsächlich, der Himmel lockert auf und sogar erste Sonnenstrahlen verwöhnen uns. So geht's erfreulich weiter bis Appenzell. Hier wollten wir eine ausgedehnte Mittagsrast einlegen, durch den traditionsreichen Ort schlendern und die ein oder andere kulinarische Spezialität genießen. Denkste! Als wir ankamen, ergoß sich ein derart heftiger Regenschauer, dass nicht mal ans aussteigen zu denken war. Schlimmer noch - aus Regen wurde Schneeregen und Schneematsch bildete sich auf den Straßen. Also - Flucht nach vorne. Soll heißen, wir fuhren einfach weiter in der Hoffnung baldigst aus diesem Unwetter heraus zu kommen. Nach einigen Kilometern gelang uns das und sogar ein nettes kleines Restaurant fand sich in das wir spontan einfallen konnten. Dort bekamen wir dann auch von einem stolzen Appenzeller den Tipp zum Säntis hoch zu fahren. Er musste uns nicht lange überzeugen und schon waren wir oben. Sensationelle Location für ein paar ganz spezielle Aufnahmen.

Appenzell Säntis Säntis Säntis Säntis

Bevor der nächste Regenschauer sich ankündigte, starteten wir wieder Richtung Homebase durch. Bei Feldkirch erreichten wir erneut österreichischen Boden. Der letzte Höhepunkt des Tages wartete auf uns - der Furkapass (1761m). Serpentine um Serpentine schraubten wir uns in die Höhe, teilweise auf nur einspurig befahrbaren Straßen. Man hatte das Gefühl, die Erde zu verlassen und durch die Wolken im Himmel anzukommen. (Wär' vielleicht auch mal eine interessante Tourvariante). Die Sicht wurde vernebelter, der Regen verwandelte sich in Schneetreiben. Die Passhöhe erreicht bei Null Sicht und Schneetreiben. Wow - was für ein Erlebnis! Diesen Ort der Feindseligkeit empfanden unsere Urelfer wohl auch als sehr unangenehm - die drängten sich wie kleine Küken anneinander, um sich gegenseitig zu schützen und zu wärmen. Diesen Eindruck vermittelt das Titelbild jedenfalls auf mich. Das sind dann immer die Momente wo ich mich frage: "sind das wirklich nur Maschinen?". Die Verschnaufpause war nur kurz, das Wetter zu unangenehm. Da sehnte man sich doch lieber wieder an den hoteleigenen Kamin. Nach wenigen Kilometern waren wir auch wieder dort angekommen. Porsche versorgt, Körperpflege beendet, sich kulinarisch verwöhnen lassen und später an der Bar abhängen um den Tag zu verdauen.


on Tour Furkapass Furkapass Furkapass Yeti


Montag, 16.5.11 - Rückfahrt (150 km):

"Raindrops keep falling on my Porsche" - again and again. Auch wenn das Wetter nicht so recht mitspielen wollte, so tat es der "gute Laune Stimmung" keinen Abbruch. Schweren Herzens mussten wir uns also heute von unserem "Wohlfühlhotel" verabschieden, um die letzten Heimkilometer unter die Räder zu nehmen. Von Schwarzenberg rollten wir los Richtung Schoppernau. War der Furkapass gestern schon eine Herausforderung, so erwartete uns auf dem Hochtannbergpass (1676m) Ähnliches. Wolken, Kälte und Schnee an den Straßenrändern. Ein kleiner Stopp musste aber sein, um dies fotografisch festzuhalten. Außerdem probten wir beim erneuten Angasen einen LeMans-Start - auch nicht schlecht. Über Warth weiter zur nächsten Herausforderung - das Hahntennjoch (1894m). Überraschenderweise geöffnet und so erklimmten wir Höhenmeter für Höhenmeter bis uns schwindelig wurde. An der Passhöhe erwartete uns nix Neues. Grauschleier, Kälte und Schnee. Inzwischen aber schon abgehärtet genossen wir diesen letzten Stopp auf 1800m Höhe, um anschließend wieder den Rückweg ins Tal anzutreten. Eine Überhitzung der Bremsen konnte bei diesen Rahmenbedingungen ausgeschlossen werden.


on Tour on Tour Hochtannbergpass Hochtannbergpass Hochtannbergpass
on Tour Hahntennjoch Hahntennjoch Hahntennjoch Plansee


Ab jetzt ging es etwas entspannter zur Sache. Durch das Namlostal nach Reutte und von dort am Plansee entlang. Ein letzter Kuchenstopp bildete das finale Ende dieser Tour. Ab hier traten alle ihre individuelle Heimreise über Oberammergau und Ettal an.




Wie immer bei unseren Touren, sind Verluste hinzunehmen. Da kann es schon mal passieren, dass jemand aufgrund zu dünner Höhenluft durchdreht und zum bösen Wolpertinger mutiert.




Was waren das nur wieder für drei wunderbare Tage? Letztes Jahr die Pässeräuberei in den Dolomiten bis zum Erbrechen und dieses Jahr die Wetterkapriolen. Wir elferclassix bewegen uns nur in Extremen und verlangen unseren Schätzchen wirklich alles ab. Verwöhnt sie wenigstens den Rest des Jahres wieder. Und dem Spaßfaktor tat all dies keinen Abbruch.

Auch wenn ich mich an dieser Stelle wiederhole, man kann es nicht oft genug erwähnen - 21 Urelfer unter erschwerten Bedingungen on Tour und KEINE Ausfälle! Bedenkt, dass diese Fahrzeuge teilweise bereits 40 (!) Jahre alt sind.


Elferclassix Montafonie 2011

Luftgekühlte Boxergrüße von der Reiseleitung und dem Org-Team,
Franz, Marc, Bäda



Zudem bedanken wir uns bei:
Karl für den Besuch bei der Firma ABT
Thomas, der uns auch innerlich mit Wasser versorgte
und bei Allen, die Tipps zur Streckenführung und Gastronomie beisteuerten

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