Und dann fangen meist die Probleme an...Sonntagnachmittag...kein Laden offen
und an der Tankstelle bekommt man zwar rund um die Uhr Kaffee und
Nacktmagazine, aber so etwas wie Kraftstoffschlauch, Zündkabel oder sogar
Werkzeug? MASSIVE FEHLANZEIGE. Nachdem man sich bei der Fehlersuche auch
noch schön eingesaut und die Pfoten verbrannt hat
(so ein Zündkerzenstecker kann aber auch heiß werden..)
kommt man leicht flügellahm und frustiert nach Hause zurück und der
Sonntag ist im Eimer.
Einige "Alteisentreter" haben Ihr Fahrzeug selber restauriert und sorgen auch
selbst für die nötige Wartung, andere haben es bereits "fertig" erworben
und beschränken sich auf gelegentliches polieren (lassen) und tanken.
Da Erstgenannte meistens zur Hardcoreschrauberfraktion zählen,
die i.d.R. eine Motorrevision auf einem staubigen Feldweg mit einer Rolle Draht und einem
Hammer machen.... und Letztgenannte i.d.R. eine Zündkerze nicht von einer
Verteilerkappe unterscheiden können...geschweige den wissen...wo sich beides
befindet...(und es meistens auch nicht wissen wollen, da bei dieser Gruppe der
Fokus mehr beim Fahren liegt)... möchte ich "die begabten Hobbyschrauber"
dazwischen ansprechen, die über ein gewisses Grundwissen verfügen
und sich im Notfall auch mal selber helfen wollen.
Um den beschriebenen Situationen zu entgehen, habe ich mir, als Ergänzung
zum Bordwerkzeug eine "Reiseapotheke" zusammengestellt, die folgendes beinhaltet:
Werkzeugkoffer mit:
- Hammer
- Wapu / Kombizange
- Knarre / Verlängerung
- Nüsse 10 - 22
- Kerzennuss 5/8 (16MM) und 13/16 (20.8MM)
- Schlitz / Kreuzschraubedreher je in kurz und lang
- Madenschraubendreher
- Kerzenfeile und Messingbürste
- Stiftlampe
- 4/5/6MM Imbusschlüssel
- Prüflampe 12V
- Ring-Maulschlüssel 8-22MM
- Doppelringschlüssel 36/21MM
- Zündkerzenindikator
- Teppichmesser
- Feuerzeug
Weitere Ausrüstung:
- 2 m2 Malerteppich als Unterlage (der hat auf der einen Seite Stoff und auf der anderen Folie,
sehr angenehm wenn man sich auf dem Boden legen muß)
- Plastikfolie/Plane in verschieden Stärken (z.B. als "Ersatzgelenkwellenmanschette" )
- Batterie-Lötkolben mit Lötzinn und Flussmittel (Batterien gibt es
i.d.R. an der Tankstelle)
- Ohmmeter
- Handschuhe / Putzlappen
- Handreinigungstücher (Lufthansatücher sind hier SUPER!) und eine
kleine Flasche Pril
- Tape, Isolierband und Klebstoffsortiment (Superkleber darf auf keinen Fall fehlen)
- Kaltmetall / Knetmetall
- Blumendraht
- Schrumpfschlauch / Kabelbinder / Endlosschlauchschelle / Elring-Dichtpapier / Gehäusedichtmasse u.Ä.
- WD40
- Lenkradschoner und Sitzfolie ( falls man sich zu sehr eingesaut hat)
- Reparaturhandbuch (z.B die weis/blauen von Buchelli)
Das klingt nach einer Menge Zeug...ist es auch:
...aber das alles geht in einen relativ kleinen Koffer:
...mit den Grundmaßen BxHxT = 51x26x15cm der wirklich in jedes Auto passt.
Ich habe den Koffer auf längeren Touren eigentlich immer dabei und der Inhalt
variert natürlich, je nachdem, welche Fahrzeuge derzeit in der Garage stehen.
Da z.Zt. mit dem Koffer Notfalls auch ein 9 Jahre altes Golf Cabrio oder ein
15 Jahres altes Mercedes Cabrio "wiederbelebt" werden müssten, habe ich in
allen Autos dem Fahrzeug angepasste "Erste-Hilfe" Sets...
...beim 912 sieht das so aus:
- Kraftstoffschlauch
- Zündkabel
- 2 x Zündkerzen
- 1 x Zündkerzenstecker
- 1 x Zündkontakte
- Div. Sicherungen
- Eine Tube Molykote-fett
- Eine Tube Fett "einfach"
- Kraffstoffschlauchschellen
- 2 x Abgasskrümmerdichtungen (die brennen meiner Lady gerne mal weg)
- Stehbolzen Abgaskrümmer mit Kupfermuttern
- Kohlen für die Lichtmaschine (beim 912 kann man sie wohl noch so bezeichnen)
- Benzinfilter
Zusätzlich sind natürlich...
- 2 Liter Motoröl
- eine gute Warnlampe
- ein Reparaturhandbuch
- ein Maleroverall (gibt es für 3,00€ im Baumarkt)
- ein Satz Schraubendreher und der Ersatzlampenkasten ...immer dabei.
Wie gesagt, das alles in Ergänzung zum Bordwerkzeugbestand.
Wer jetzt sagt, für den ganzen Kram ist kein Platz im Kofferraum ...der irrt
Letztendlich kennt jeder sein Auto am Besten und weiß auch, wo die
Schwachstellen liegen. Aus diesem Grund sollte man diese natürlich besonders
bei der Werkzeug und Ersatzteilauswahl berücksichtigen. So habe ich,
nachdem die Benzinpumpen und Beschleunigerpumpenmembranen im Rahmen der Vergaserüberholung
kürzlich ersetzt wurden, die "Vergaserschachtel" in den Keller gelegt, da die Vergaser
und die Benzinpumpe erst mal wieder einige Jahre halten sollten ...das gleiche
passierte mit dem Ersatzregler ...nachdem ich einen Nagelneuen verbaut hatte.
Damit wurde Platz für Ersatzteile geschaffen, die ggf. etwas eher ausfallen
könnten...da es sich um ein fast 40 Jahre altes Fahrzeug handelt...macht
diese Auswahl natürlich nicht leichter.
Sicher ist selbstverständlich auch folgendes... sollte
es wirklich mal zu einer Panne kommen...genau das 0,49€ Teil defekt ist...
das sich auf keinen Fall wieder Instand setzen lässt und das natürlich
auch nicht in der Ersatzteilkiste liegt... ...aber das kennt Ihr ja
sicherlich.
Wer noch Fragen hat, kann mich gerne über elferclassix kontaktieren.
Viel Spaß beim "Nachbauen",
Dirk
P.S. ein schönes Beispiel für unnötigen Ballast...war die Flasche originalverschlossenes
Kühlmittel, die der letzte Besitzer mir mit vermacht hatte. Sie lag allen Ernstes
im Schmugglerfach ... bin ich froh, daß der den Wagen immer in die
Werkstatt gebracht hat....