Ventile einstellen beim Porsche 912 / 356


Stand: Oktober 2009



Ventile einstellen


Das Ventile Einstellen beim 616er Motor ist eigentlich kein Hexenwerk, damit es noch etwas schneller geht, hier einmal eine Kurzanleitung.


Die Ventile sollen lt. Werksangaben alle 10.000 km eingestellt werden, aufgrund der Fahrleistungen mache ich es alle 5.000 km und verbinde es gleich mit einer Zündkerzenkontrolle und einer Kompressionsdruckmessung (nach dem Ventile einstellen).

Benötigtes Werkzeug:

- Fühlerblattlehren 0,10 mm (Einlass) / 0,15 mm (Auslass)
- Kleiner Montierhebel oder großen Schraubendreher
- Schlitzschraubendreher mittlere Größe
- Ring bzw. Ringmaulschlüssel SW13
- Handschuhe ( für alle, die morgen wieder im Büro sitzen :-))



Vorbereitungen:
Der Motor sollte kalt sein und nicht zu lange gestanden haben damit sich zwischen Kipphebel und Ventil noch etwas Öl befindet. Man kann nun den Wagen einseitig aufbocken, einen Gang einlegen und dann durch drehen am Hinterrad den Motor drehen und sieht so, wann welcher Zylinder auf OT steht.


Da ich aber etwas bequem bin und mir das Aufbocken gerne spare ( der 12er ist hinten hoch genug dass man im Liegen sehr gut an alles rankommt) habe ich mir eine 36er Nuss besorgt, die mit 2 langen Verlängerungen auf die Riemenscheibe gesteckt wird. Jetzt kann man im Liegen den Motor drehen und hat trotzdem die Ventile im Blick.


Aber ersteinmal, Haube auf:


…und die Schondecke nicht vergessen:


Beim Ventildeckel abnehmen auf jeden Fall die J-Rohre abdecken und was auf den Boden legen, da immer etwas Öl ausläuft.


Mit dem Montiereisen (oder großem Schraubendreher den Spannbügel nach unten wegdrücken


Einlass: in der Mitte
Auslass: jeweils außen


Da die Zündfolge 1- 4- 3- 2 ist, stelle ich den ersten Zylinder ( das ist in Fahrtrichtung der vorne rechts) auf OT (oberen Totpunkt des Kolben, wenn beide Ventile geschlossen sind)


Dazu drehe ich die Riemenscheibe einfach auf die Markierung OT.
Nun kann ich den 1.Zyl. kontrollieren


Dazu gehe ich mit der Fühlerblattlehre zwischen den Kipphebel und das Ventil. Die Lehre sollte sich gerade noch so durchziehen lassen, darf aber nicht zu stramm sitzen. Ist das Spiel zu groß, klappern die Ventile und der Motor verliert Leistung, ist es zu klein, kann es sein dass die Ventile nicht ordentlich schließen und auf Dauer verbrennen. Einstellen kann ich das Ventilspiel, indem ich die Kontermutter löse und die Einstellraube rein (strammer) oder raus (loser) drehe.


Habe ich das am Einlass und Auslassventil des 1.Zyl. getan und bin mit meinem Werk zufrieden, drehe ich den Motor einfach über die Riemenscheibe um 180 Grad ENTGEGEN dem Uhrzeigersinn und kann das ganze mit dem 2. Zyl. wiederholen. Weitere 180 Grad ENTGEGEN dem Uhrzeigersinn und ich habe den 3. Zylinder usw. (... wir erinnern uns: Zündfolge 1-4-3-2 also entgegengesetzt 1-2-3-4 )


Es ist sinnvoll, den Motor nach dem Einstellen ein paar mal per Hand durchzudrehen, die Einstellung noch einmal zu kontrollieren und ggf. einfach noch mal neu einzustellen bis alles sitzt.


Danach einfach die Deckel wieder drauf ( u.U. die Dichtungen ersetzen ) und probehalber laufen lassen ... vorher aber unbedingt noch die Knarre mit der Nuss von der Lichtmaschine nehmen ... das war´s dann auch schon :-)


Viel Erfolg,
Dirk

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