Bavaria Historic 2007


Ort & Zeit: Bad Aibling, 07-09.06.2007



Die Bayrische Mille


Am 7.6. war es soweit. Jürgen's Fahrzeug, ein Porsche 911 S Bj. '74 mit ca. 195 PS Motorleistung war genauso einsatzbereit wie sein Sohn Julian, der als Co-Pilot auf dem " heißen " Stuhl sitzt und das "Hirn" des Teams ist. Jürgen muss nur dafür sorgen, daß die Spitze des Porsche genau im richtigen Augenblick des Countdowns über die Lichtschranke kommt. Eigentlich alles einfach ...



Donnerstag, Tag 1:

Nach Dokumentenausgabe im Hotel St. Georg in Bad Aibling und der Technischen Abnahme, die im übrigen lediglich aus der Überprüfung der Beleuchtung am Startplatz beim Schloss Maxlrain bestand, begannen wir unsere persönlichen Einträge im ersten von drei Roadbook´s zu machen. Da das Routine ist, waren wir schnell fertig. Bei der anschließenden Fahrerbesprechung wurde uns klar gemacht, dass es sich hier nicht um eine "touristische Ausfahrt " handelt, sondern vielmehr die angesetzten Zeiten ein "zügiges" Fahren unabdingbar machen. Das habe ich dann doch etwas missverstanden, aber dazu später mehr. Mein Sohn und ich nutzten die 3 verbleibenden Stunden bis zum Start und gingen am Eventgelände spazieren. Wir 2, sowie geschätzte weitere 30000 Zuschauer bestaunten die Anzahl von 150 teilnehmenden Fahzeugen und ca. 2500 !!! Oldtimern, die extra zu der Veranstaltung angereist waren, um ihre "Schätzchen" zu zeigen. Da war eine Menge Boxer Material dabei, das den Puls jeden Porsche Fans nach oben jagen konnte. Nach ausgiebigen Gesprächen mit anderen Gleichgesinnten ließen wir uns in der "Drivers Corner" noch mal etwas zu Trinken bringen. Die Hitze war kaum auszuhalten. Danach mussten wir auch schon los, die Startrampe wartete.


Punkt 15:36:30 hieß es für uns bei satten 30 Grad Temperatur (Luft nicht Motoröl) ab auf die Startrampe. Vorgestellt wurde Team und Auto von Wolfgang Leikermoser, Moderator "Antenne Bayern". Danach ging es als 96igstes von insgesamt 146 Startern auf die erste, sogenannte "Mangfall" Etappe. Bei 100km Gesamtlänge und 34 Sollzeitprüfungen war von gemütlichem Einfahren natürlich keine Spur und so versemmelten wir, oder besser gesagt ich, schon am ersten Tag alle Chancen unter die ersten 10% im Gesamtklassement zu fahren. Mein Sohn und Co-Pilot Julian konnte nichts dafür. Wir haben uns nicht verfranst. Jede Lichtschranke wurde von ihm exakt von 10 auf 0 runtergezählt. Ich hatte einfach das Problem, das richtige Timing zum "Reinspringen" in die Lichtschranke zu finden und war immer viel zu schnell. Ich hatte das mit dem "zügigen Fahren" wohl etwas falsch verstanden. Am Abend fanden wir uns auf Platz 108 im Gesamtklassement wieder. Ich wollte jetzt nur noch Spaß haben, weil am nächsten Tag ja der Salzburgring anstand und ich einfach nur noch heizen wollte. Mein Sohn war allerdings der Meinung, dass wir noch Chancen hätten weiter vor zu fahren. Ich war anderer Meinung, aber wie bereits oben erwähnt, das Gehirn sitzt rechts. Zum abendlichen Essen im Festzelt mit super Stimmung und lecker Essen nebst ausgezeichnetem Service des Catering Unternehmens, wurde ich dann von meinem "Gehirn" überredet, am nächsten Tag zu versuchen, so genau wie möglich über die Schranken zu fahren. Um 23.30 Uhr waren wir hundemüde und nahmen uns eine Mütze voll Schlaf.


Freitag, Tag 2:

6.30 Uhr! Mein Gott war ich noch müde. Also schnell duschen, das Frühstücksbuffet im Schnelldurchgang geniessen und ab zum Startplatz. Mein Co bereitete das zweite Roadbook vor und um 8.57 Uhr ging es bei erneut wunderschönem Wetter auf die 2te Etappe, genannt "Alpenetappe". Diesmal 410 km mit 84 Sollzeitprüfungen. Was soll ich sagen, es lief deutlich besser (was ein bisschen Konzentration doch ausmachen können). Und so konnten wir uns bis auf Rang 79 nach vorne kämpfen. Wobei ich es aber dennoch nicht lassen konnte, auf der Wertungsprüfung "Salzburgring" den 11er so richtige fliegen zu lassen. Die 5 Runden Salzburgring waren zusammen mit einer Bergprüfung eindeutig das Highlight des Tages. Diverse Stadt Ankünfte wie "Tittmoning" oder das "EFA Museum in Amerang" mit Zeitkontrollen und tausenden Zuschauern vervollständigten den Spaß. Am Abend saßen wir dann wieder mit den anderen Teilnehmern gemütlich zusammen und redeten Benzin. Es wurde diesmal nicht so spät. Der Abend vorher steckte mir noch in den Knochen und wir mussten ja wieder früh raus. Jaja das Alter. Es geht halt nimmer so wie einst im Mai ...

Die Konkurrenz :-)

Samstag, Tag 3:

7.00 Uhr - dieser verdammte Wecker. Ich würde mich lieber noch eine Runde hinlegen - aber da war ja noch was. Es war der dritte Tag und heute wollte es mein Sohn noch einmal wissen. Also stürzten wir uns in den Abschlusstag der Veranstaltung. Mein Co füllte das Roadbook 3 wie immer auch an den Tagen zuvor sorgfältigst mit allen benötigten Info´s für uns aus. Diesmal war die 3te Etappe, genannt "Täler und Seen Etappe" ca. 310 km lang. Höhepunkte waren die Ankunft an der Zeitkontrolle in der Historischen Altstadt von "Bad Tölz", sowie der wunderschön, ausstaffierte Stadtrundkurs in Ohlstadt. Mit Heuballen und alten Autoreifen an jeder Hauswand und Kurve, sodaß richtiges 60er Jahre feeling aufkam. Obschon auf der ganzen Veranstaltung wirklich flott gefahren werden musste, waren die Lichtschrankenabstände schon sehr knapp berechnet. Also immer schön quer durch die Stadt und ein bißchen Show für die massenhaft angereisten Zuschauer. Am Ende des Tages hatten wir uns bei der Zielankunft bis auf Platz 61 in der Gesamtwertung und Platz 15 in unserer Klasse vorgekämpft. Wäre ich am ersten Tag nur nicht so be...scheiden gefahren, ein Platz unter die ersten 3 der Klasse wäre locker drin gewesen, wenn wir am ersten Tag die gleichen minimalen Abweichungen gehabt hätten wie an Tag 2 und 3. Das war einfach nicht mehr aufzuholen. Versucht haben wir es trotzdem und Spaß hat´s allemal gemacht. Am Abend war dann großes Buffet und Pokalverleihung im Festzelt. Wir sind erst spät abends ins Bett gekommen und haben noch lange über diese wirklich ausgesprochen schöne Veranstaltung gesprochen, die für touristische Ausfahrer wenig geeignet erscheint. Dafür aber allen Spaß macht, die wirklich sportlich Autofahren wollen. Schöne und seltene Autos gibt es noch Gratis dazu, was will man mehr?


Sonntag, Tag 4:

Sonntag Früh ging es nach Hause. Die Veranstaltung hatte eine Gesamtlänge von ca. 820 km, incl. An- und Abreise waren es rund 1000km. Ich habe meiner "Rennsemmel" einen Liter Öl gegönnt, das ist nicht viel angesichts der Kilometer und meiner flotten Fahrweise. Ist eben noch richtige Qualität aus Zuffenhausen, nicht so wie die Neuen. Irgendwann auf dem Heimweg wurde mir klar: Nächstes Jahr sind wir wieder dabei. Garantiert und mit mehr Engagement bereits am ersten Tag. Es sollte doch irgendwie machbar sein, daß ich meinen Gasfuß ein bisschen zügle.


Boxer Grüße,
Jürgen

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