Porsche Sportfahrschule Mireval 911


Ort & Zeit: Südfrankreich, Juli 2003



Sportfahrschule Mireval


Jörn hat mit seinem 911 2.4 T, Bj. '73 an der Porsche Sportfahrschule in Südfrankreich teilgenommen. Es freut mich besonders, daß er hier seine Eindrücke wiedergibt - danke Jörn.



Fahrer Wie schon im letzten Jahr habe ich an einem zweitägigen Fahrsicherheitstraining der Porsche Sportfahrschule teilgenommen - mit meinem 911 2.4 T, Bj. '73. Für alle Interessierten habe ich einen kurzen Bericht zusammengestellt.
Vorab: Bei der 911Spritztour im Juli hatten wir eine interessante Diskussion, ob es sinnvoll ist längere Fahrten mit einem alten Porsche zu machen - der Beweis ist erbracht: 3000 Kilometer in vier Tagen (inklusive Geheize auf der Rennstrecke) - völlig problemlos - ist halt doch ein solides Auto!


Die Porsche Sportfahrschule

Teilnehmer Organisiert alljährlich sogenannte Fahrsicherheitstrainings auf verschiedenen Rennstrecken in Europa (u.a. Hockenheim, Spa, Zandvoort , Mugello, Imola etc.). Ziel der Veranstaltungen ist es die Fahrtzeugbeherrschung v.a. in Grenzsituationen zu verbessern - soviel zur Theorie. In der Praxis bedeutet das Sektionstraining und freies Fahren. In den Sektionstrainings werden verschiedene Abschnitte der Rennstrecke geübt (Brems- und Ausweichübungen werden im Intensivtraining nicht mehr geübt - die sind Bestandteil des Basistrainings). Im freien Fahren kann man dann seine Rennfahrerqualitäten unter Beweis stellen - ist übrigens erstaunlich, wie gut man mit 130PS mithalten kann...(siehe Teilnehmerliste unten)


Die Strecke

Strecke Das Training fand auf dem Goodyear Testgelände in Mireval / Südfrankreich (bei Montpellier) statt. Mireval ist zwar stattliche 1.100 km von München entfernt, hat aber den deutlichen Vorteil direkt am Meer zu sein und eignet sich somit wunderbar um ein paar Tage an der Cote dranzuhängen (wenn nicht gerade alles in Flammen steht wie es bei uns dann der Fall war). Die Strecke ist 5,4 km lang und eher anspruchsvoll gestaltet (kurvenreich mit schwieriger Schikane). Zusätzlich gibt es noch einen separaten, 2,5 km langen und komplett (!) bewässerten Nasskurs sowie ein Skid-pad um Aquaplaning zu erfahren.


Die Ankunft

Fahrerlager Ankunft ist am Vorabend des ersten Trainingstages. Das Hotel befand sich in La Grande Motte, einem Badeort in der Carmargue. Der erste Abend beginnt mit einem Cocktailempfang und anschließendem gemeinsamen Essen und kennenlernen. Viele der Teilnehmer kannten sich schon - alles Wiederholungstäter (ein Teilnehmer meinte zu mir, er habe dieses Jahr 22 Tage Sportfahrschule gebucht...).
Insgesamt waren wir 21 Teilnehmer, verteilt auf 19 Autos (2 Doppelstarter):
3x GT3, 3x 996 Turbo, 4x 996 andere, 1x 993 RS, 1x 993 Turbo, 1x 964 RS, 2x Boxter S, 1x TVR Cerbera, 1x Morgan +8 , 1x Audi RS6, 1x 911 2.4 T, Bj. '73.
PS mäßig war ich wohl leicht unterlegen - im Showfaktor dafür um so weiter oben... trotzdem hatte ich bei den Mitstreitern einen gewissen Respekt vor dem freien Fahren...


1.Tag

Start Am ersten Tag findet normalerweise ausschließlich Sektionstraining statt. Da wir eine sehr kleine Gruppe waren, hatten wir schon am ersten Trainingstag die Gelegenheit frei zu fahren. Das Sektionstraining findet in Gruppen statt (bei uns je 5 Autos).



Im Folgenden die Übersicht:

A ... Sehr schnelle Bergabpassage, mit anschließender schwieriger Kurvenkombination. Finden des Bremspunktes, richtiges Bremsen und Zurückschalten, Ideallinie

B ... Slalom mit dem eigenen Fahrzeug (hier ist ein Slalomkurs aus Pylonen aufgebaut, es gibt zwei Wertungsläufe und einen Sieger. Beim Slalom kann man mit einem alten Auto recht gut punkten - nachdem ich eine Pylone umgeworfen habe (=3 Strafsekunden) wurde ich aber nur dritter :-(

C ... Anspruchsvolle Bergaufpassage; Finden der Ideallinie in Passagen mit unterschiedlichen Kurvenradien


Nasskurs D ... Naßkurs (Handlingkurs mit unterschiedlichen Fahrbahnreibwerten), Kennenlernen der Fahrzeugreaktion bei nasser bzw. glatter Fahrbahn, gefühlvolles Lenken und Bremsen; Für mich die beste Sektion - man kann richtig Gas geben und lernt (relativ gefahrenfrei) sehr viel über das Fahrzeugverhalten bei nasser Fahrbahn - auch wenn ich mehrmals ins Kiesbett abgewandert bin (erstaunlicherweise hat mein Auto keine Schäden davongetragen...)

Skidpad E ... Skid-Pad; Ein Rundkurs mit einem nassen Streckenabschnitt; hier kann man die Auswirkungen von Aquaplaning erfahren...




Am Abend gab es wieder ein gemeinsames, sehr entspanntes Essen, diesmal auf einem Schloß außerhalb von la Grande Motte.


2.Tag

Start Der 2. Tag stand komplett im Zeichen des freien Fahrens. Am Vormittag fand eine Fahrstilwertung statt - d.h. ein Instructor begleitet jedes Fahrzeug eine Runde und bewertet dann wie gut diese gefahren wurde. Der Gruppenbeste bekommt dann einen Preis (konnte ich deutlich für mich entscheiden J). Das freie Fahren ist maximaler Spassbringer - auch mit 130PS: gegen die GT3s und die Turbos hatte ich natürlich keine Chance, aber auch ich konnte auch das ein- oder andere Auto überholen. Wenn man einmal mit dem freien Fahren angefangen hat, kann man nicht mehr aufhören - es ist unbeschreiblich!

Einführungsrunde U.a. hat sich übrigens gezeigt, daß ein Audi kein Sportfahrzeug ist, auch wenn er einen dicken Motor hat...
Während des freien Fahrens hat man auch Gelegenheit als Beifahrer mit den Instruktoren eine Runde im GT3 zu drehen - unbeschreiblich! Ich war froh, daß keine Kaufverträge herumlagen, sonst hätte ich mich unweigerlich ins Unglück gestürzt...
Zum Abschluß gab es noch die Siegerehrung (für Slalom und Fahrstil), dann wurden wir verabschiedet.


Organisation

Insturktionen Die Organisation sollte nicht unerwähnt bleiben: Catering, Abendprogramm, Instruktoren - alles perfekt! Klasse war auch, daß immer zwei Porsche Mechaniker anwesend waren, die sich um die Autos gekümmert haben - einer davon ist DER Ansprechpartner für klassische Fahrzeuge bei Porsche..



Fazit

Ankunft ... ein absolutes Jahreshighlight mit enorm hohen Suchtpotenzial! Bereits das Basistraining hat mich begeistert, aber das Intensivtraining hat´s nochmal getoppt - es hat einfach alles gepaßt: die Strecke, die anderen Teilnehmer, die Organisation, das Essen und nicht zuletzt das Wetter (obwohl´s ein bisserl heiss war mit 40 Grad und Helm...) Ich kann nur jedem empfehlen, mal an solch einem Training teilzunehmen - man lernt nicht nur viel, es ist auch ein Höllenspaß und man lernt viele Gleichgesinnte kennen.

In Motion Ein (Intensiv-)Training kostet ca.1100 EUR für den Fahrer und ca. 230 EUR für den Beifahrer (abhängig von der Strecke) - zzgl. Hotelkosten, es ist aber jeden Cent davon wert, v.a. wenn man bedenkt, daß neben der Rennstrecke und Instruktoren auch komplette Verpflegung und Unterstützung durch Mechaniker enthalten sind.
Weitere Infos gebe ich jederzeit gerne persönlich: joern.dickhaut"hier@einfügen"gmx.de
Weitere Infos zu den Trainings (Preise, Termine, Aufbau) findet Ihr auf der Porsche Website


Grüße,
Jörn

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