Salzburgring Classic "Sounds of Speed"


Ort & Zeit: Salzburgring, 25.08.2007



Sounds of Speed


Angefixt durch die elferclassix Berichte 2004/2005/2006, mußte Jürgen dieses Ereignis mit seinem 911 S, Bj. '74 am eigenen Leibe verspüren und ihr könnt geistig eine Runde im Cockpit mitdrehen. Also "fasten your seatbelts and take care".
"Start und Zielgerade runter - mit gaaanz spät Bremsen in die Schikane, links rechts runter Richtung Nocksteinkehre - anstellen ganz innen im Drift - raus tragen lassen, immer am Gas bleiben, 3ter Gang ausdrehen ......."
Sooo, jetzt nochmal kurz durchatmen und weiterlesen ...



4:30 Uhr der Wecker klingelt mich unsanft wach. Das kommt davon, wenn man nicht schon am Freitag anreist. Wenigstens ist das Wetter schön, nachdem es die Tage vorher ständig geregnet hat. Ich habe mir für heute vorgenommen, inspiriert durch die elferclassix "Sound of Speed" Berichte 2005 und 2006 an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Also ab unter die Dusche, rein in die Klamotten und ab hinter´s Steuer. Noch schnell meinen alten Schulfreund aufgegabelt, der als Photograph fungieren soll und ab geht´s gen Salzburgring. Um 6.30 Uhr rollen wir auf die Einfahrt Salzburgring zu, bekommen das grüne "Wapperl " das uns zur Einfahrt ins Fahrerlager berechtigt und schon sind wir mittendrin im Geschehen.


Wir werden von zornigem Gebell hochdrehender Motoren begrüßt und mein Adrenalinspiegel beginnt langsam aber stetig zu steigen. Ich stelle meine "Rennsemmel" direkt am Tor zum Vorstart ab und begebe mich zum Rennbüro, um meine Unterlagen abzuholen. Mein Freund fängt an, die ersten Bilder zu schießen. Sooooo schöne Autos, da wird einem ganz warm ums Herz.



So, jetzt die Startnummern aufgeklebt und ab zur Fahrerbesprechung. Hier wurden alle nochmals darauf hingewiesen, daß es sich bei der Veranstaltung nicht um ein Rennen handelt - einige haben das sogar für bare Münze gehalten und sind dann auch entsprechend gefahren.

Jetzt ging es gleich Schlag auf Schlag. Rennen 1 der Gruppe 1 ging los und ich schaute mir das ganze erst mal von der kleinen Tribüne vor Start und Ziel an. Mal sehen wie die Jungs so Gas geben und so ... Tja, das war ja schon mal nicht schlecht, was da einige Herren z.T. in ihren Oldies zeigten, obwohl wie schon gesagt, einige das mit dem "kein Rennen" schon ziemlich ernst nahmen und entsprechend tranfunselig um den Rundkurs schlichen.

Ich konnte mir das Rennen 1 der Gruppe 2 nicht anschauen, da ich noch einen letzten Check an meinem Baby vornahm und dann zum Vorstart mußte.

Mein Freund schoß noch ein letztes Bild von meinem 911 S, Bj. '74. Er meinte, "vielleicht hat er später ein etwas verändertes Aussehen" und das man diesen schönen Zustand dokumentieren solle.


Am Vorstart fiel mir sofort auf, daß alle bis auf 3 mit Slicks unterwegs waren - einer der 3 war natürlich ich. Na super dachte ich, jetzt gibt's mal die volle Segnung.



Das Adrenalin begann sich langsam in meinem Körper auszubreiten und dann ging es auch schon los. Schon nach der ersten Runde merkte ich, daß mit Slicks fahren nicht gleichzeitig bedeutet, daß man schnell ist. Ein bisschen Talent gehört auch noch dazu ;-). Auch wenn in der Gruppe 3, bis auf 2-3 Ausnahmen, alle richtig Gas gegeben haben.

Ich nahm mir 3 Runden zum Einfahren und dann wollte ich es wissen. Aber leider nur 2 Runden lang, denn danach ging meinen Reifen die Puste aus. Sie waren hoffnungslos überfordert. Nach 20 Minuten war der erste Lauf vorbei und wir rollten zurück ins Fahrerlager.




Wie man sieht, waren die Tribünen gut besucht. Ich war überrascht, daß so viel Zuschauer anwesend waren.

So, jetzt hatte ich wieder Zeit und konnte mir mit meinem Freund zusammen die ganzen "Schätzchen" ansehen und auch noch einige Rennen.

Dann kam der Aufruf zu Rennen 2 der Gruppe 3. Also ab zum Vorstart und jetzt schon wesentlich ruhigeres warten auf den Start.




Das Rennen verlief super. Ich konnte doch schon mehrere überholen bzw. meistens auf der Bremse in der Schikane oder Nocksteinkehre überholen. Aber an die Fahrer, die mit Slicks wirklich am Limit gefahren sind, kam ich natürlich auf Grund der "Fehlbereifung" nicht heran. Also dachte ich, bietest du den Zuschauern ein bisschen was. Fahren für die "Galerie" war jetzt angesagt:

Start und Zielgerade runter - mit gaaanz spät Bremsen in die Schikane, links rechts (fast als Gerade zu fahren) runter Richtung Nocksteinkehre - anstellen ganz innen im Drift - raus tragen lassen, immer am Gas bleiben, 3ter Gang ausdrehen - 4ter Gang bergauf in die Gegengerade - 5ter leichte Links vor der langen Rechts - runter in den 4ten (mit meinem Baby ist in dieser Kurve bei 170 km/h das Limit) - kurze Gerade, im 4ten bleiben, runter in den 3ten - anstellen für die nächste rechts, im Drift mit ca.130 km/h - danach auf der kurzen Geraden das Baby wieder anstellen für die nächste links ca 120 km/h, kurz lupfen und anstellen für die nächste rechts ca. 115 km/h - kurze Gerade, anstellen für die Links auf die Start und Zielgerade - immer schön mit dem Arsch draußen und dann raus tragen lassen bis zu den Curbs - Schaltpunkt 4ter Gang - Ende Boxengasse 5ter Gang. Dann das ganze Spiel von vorn und das Grinsen aus meinem Gesicht war wie einzementiert. Die Zuschauer bemerkten sehr wohl, daß einige Fahrer mehr Spaß hatten als andere und haben das entsprechend mit erhobenen Armen bejubelt.

Nach dem Rennen war es an der Zeit zu Essen. Mein Magen hing auf halb acht und ich brauchte dringend Nahrung. Im "Drivers Corner" Restaurant gab es anständiges Essen und entsprechende Preise. Alles im Rahmen, äußerst angenehm.

Nach dem Zuschauen bei weiteren Läufen kam der Aufruf zum Vorstart Gruppe 3.Also ab zum Fahrzeug und zum Vorstart rollen. Jetzt wollte ich es wirklich wissen. "Indinapolis" Start war angesagt, also fliegend über Star und Ziel. Startaufstellung sollte nach der besten gefahrenen Rundenzeit sein. Aber einige haben sich vorgedrängelt und so war ich anstatt an Position 16 von 39 Startern nur an Position 23. Egal dachte ich mir, dann hab ich nur umso mehr Spaß beim Überholen. Nach der Einführungsrunde ging das "Pace Car" raus und ab ging die wilde Post über Start und Ziel. In der ersten Schikane gleich mal 2 kassiert und dann mal nicht quer für die Zuschauer, sondern versucht immer sauber die Ideallinie zu finden.


Hier noch hinter dem schnellen Alfa Giulia Bj. 71 mit vom Fahrer angegebenen 180 PS und hinter dem schnellen Porsche Carrera 2,7 Bj.73.


Eine Runde später sah das schon ganz anders aus :-)


Ich kämpfte mich durchs Feld, jetzt war es richtiges Rennfeeling. Ich fuhr noch bis auf Rang 16 vor und hatte wahnsinnigen Spaß.

Die elferclassix-Berichte hatten nicht zu viel versprochen, das war Spaß pur. Schnelles Autofahren unter Gleichgesinnten. Mein 911 S, Bj. '74 hat alles brav überstanden, obwohl ich einiges abverlangt habe. Und eins ist sicher, nächstes Jahr komm ich wieder. Aber dann auf dem Hänger und mit Slicks. Mal sehen, ob dann die Bestzeit anstatt 1:55 nicht 1:45 ist.


Vielleicht hat jemand Lust und man fährt zusammen hin. "elferclassix Team" würde sich doch gut anhören oder?


Boxer Grüße,
Jürgen


Auch elferclassix Tom war mit seiner 911 RS Replika bei dieser Veranstaltung am Start und hat mit Begeisterung seine Runden gedreht. Was Jürgen versucht hat mit Worten auszudrücken, zeigt uns Tom mit seiner Inboard-Kamera.

Na, dann "fasten your seatbelts and turn sound on"

Gruppe 4, Lauf 1 + 2
Gruppe 4, Lauf 3


Boxer Grüße,
Tom

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