Noch im kalten Winter 2004/05 wurden die Nacharbeiten begonnen, die sich im Rahmen des Eisstrahlens abgezeichnet hatten (siehe Bericht Trockeneisstrahlen am 911 2.4 T, Bj. '72 - Teil I). Allerdings im Nachhinein deutlich aufwändiger als ursprünglich erwartet. Um die Motivation zu erhöhen,
meldete ich mich und den Elfer erstmal für die Salzburgring Classics am 26. August an - 8 Monate sollten Zeit genug sein - es sollte knapp werden.
Nach genauer Untersuchung entschloss ich mich, die Kotflügel sowie die Stossstangen zu entfernen, da sich der Eindruck von verstecktem weiteren Dreck in den verwinkelten Ecken bestätigte. Das Trockeneisstrahlen hilft halt doch nicht überall. Gesagt, getan,
nach einigen Stunden Arbeit sah der schöne Wagen so richtig unansehlich aus.
Die folgenden Wochen verbrachte ich dann mit dem Einsatz von Drahtbürsten sowie Schabern aller Art, was letztlich wieder zu einem sehr hoffnungsvollen Bild führte, da das Blech außer punktuellen Narben nirgends ernsthaft angegriffen war. Deshalb konnte
ich auch die ursprüngliche Strategie weiterverfolgen, die blanken Stellen durch die Anwendung von Fertan (Rostumwandler), Ferpox (Grundierung) sowie POR 15 Chassis Lack an allen Fahrwerksteilen gegen die braune Pest zu schützen. Zeitlich zog sich diese Arbeit
aufgrund des geringen Spaßfaktors beim Schaben, niedrigen Werkstatttemperaturen, sowie beruflicher Prioritäten allerdings bis nach der WM hin.
Ende Juni - die nächste Phase war dann die des Lackierers und der Versiegelungsspezialisten. Die Kotflügel wurden nur innen lackiert, da der Außenlack noch sehr gut war und ich das Problem unterschiedlicher Farbschattierungen zwischen Alt- und Neulack
so vermeiden konnte. Die Stossstangen wurden komplett sandgestrahlt und der Lack neu aufgebaut. Die Fa. Pitz & Schiller in Allach hat bei der Lackierung gute Arbeit geleistet.
Da der Öltank einige Löcher im oberen Bereich hatte, wurde er durch ein neuwertiges Gebrauchtteil ersetzt. Die Wärmetauscher mussten SSI-Teilen aus Edelstahl weichen, der Auspuff wurde sandgestrahlt und mit POR 15 hitzefestem Lack überzogen.
Noch in Teilen ging's dann zum Versiegeln der nicht sichtbaren Hohlräume mit Mike Sanders Fett. Mit der von Mike Sanders empfohlenen Münchner Firma war ich leider nicht besonders zufrieden. Immerhin war wieder ein Monat vergangen und der Wagen war noch nicht
wieder zusammengebaut. Ab nun wurde auf Tagesbasis geplant, der 26.8. rückte immer näher und das Finale war eingeleitet.
Zur Fertigstellung fehlte noch die Überholung der Elektrik (teilweise neue Kabel, neue Stecker, neue Kunststoff-Schläuche), Einbau neuer Blinkergehäuse vorn sowie Reinigung der hinteren Gehäuse. Dann Montage von Stossstangen, Kotflügeln,
Zierleisten, Dichtungen sowie Auspuff, Öltank, Schläuche etc.
Die Stossstangen wurden mit Mike Sanders Fettband montiert, so dass kein Rost sich mehr in die Verschraubungsflächen setzen sollte. Fertig wurden diese Arbeiten am 22.8., also nur noch 4 Tage bis Salzburg! Wäre grundsätzlich OK gewesen, wenn da nicht
noch die Versiegelung aller sichtbaren Flächen im Unterbodenbereich mit transparenten Wachs von Fertan angestanden hätte. Dank genauer Zeitplanung und guter Arbeit der Fa. Autorostschutz Schuster in München konnte ich den Wagen dann aber am 24.8. abholen.
Am 25.8. dann noch einige Kleinigkeiten und die Erkenntnis, dass die hintere rechte Bremse fest war! Also noch mal Bremszange abbauen, Kolben gangbar machen, reinigen, schmieren, wieder zusammenbauen, Probefahrt - passt. Um 24.00 Uhr stand der Wagen dann abfahrbereit
auf dem Hänger, fast als wäre er auf dem Weg vom Porsche Jahreswagen-Zentrum zum stolzen Käufer im Jahr 1973.
Zum Abschluss noch ein paar Bilder vom Salzburgring und der Riedenburg Classic im September. Nächster Schritt ist dann der Einbau von Stabis ;-)
Wer noch Fragen hat, kann mich gerne über elferclassix kontaktieren.
Gute Fahrt wünscht euch,
Siggi
